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Als die Tsunami Welle Seenigama traf

Seenigama ist ein kleines Dorf an der Süd-Küste von Sri Lanka etwa 20 Kilometer nördlich von Galle. Seenigama und die umliegenden Küstendörfer gehören zu den vom Tsunami am schlimmsten betroffenen Küstenorten.

Insgesamt hat der Tsunami fast 230 000 Todesopfer gefordert davon 35 000 in Sri Lanka (Indonesien 168000, Indien 18 000, Thailand 8 200). In der Gegend um Seenigama stand das Wasser bis zu 2 Kilometer landeinwärts, 200 Dorfbewohner verloren ihr Leben.
Über die Hälfte der 561 Häuser in Seenigama wurde komplett zerstört. Lediglich 104 der Häuser wurden nur überflutet und 8 Häuser wurden nicht beschädigt.

Besonders tragisch ist das Zugunglück in Pereliya nahe Seenigama. Am 26. Dezember 2004 war Poja Tag (Vollmond Tag) – ein Nationalfeiertag. Alle haben frei und feiern mit ihren Familien zusammen den Poja Tag. Viele Menschen waren an diesem Tag im Zug auf dem Weg zu ihren Familien.

Die erste Welle reichte bis zu den Bahngleisen. Der volle Zug Richtung Matara stoppte in Pereliya. Nach der ersten Welle die ca. 2 Meter hoch war suchten viele Bewohner der Umgebung Schutz im Zug. Doch etwa Minuten später kam die zweite, gewaltige Welle. Mit einer Höhe von etwa 6-7 Metern spülte sie die schweren Waggons bis zu 100 Meter weit landeinwärts. Palmen und Häuser stellten kein Hindernis dar. Zwei der Waggons wurden vom zurücklaufenden Wasser ins Meer gespült. Zwischen 1500 und 1700 Menschen verloren ihr Leben im Zug Nr. 50 Samudra Devi (Königin des Meeres). Einige der Leichen wurden nie gefunden da sie ins Meer gespült wurden.

Ein anderer tragischer Vorfall spielte sich am Strand ab. Als das Wasser sich zurückzog und der Meeresboden trocken lag, sahen einige Fischer (eher eine arme Bevölkerungsgruppe) dies als gute Gelegenheit Grundbesitzer zu werden. Auch sind viele Kinder zum Meer gerannt um die auf dem trocken liegenden, hin und her hüpfenden Fische zu fangen.

Immer wieder – wenn Menschen mir ihre Tsunami Geschichte erzählen, wenn ich am Bahnhof von Seenigama stehe, wenn ich die Schienen in der Umgebung überquere und entlang der Gleise schaue oder wenn ich Bilder oder Berichte vom Tsunami sehe – versuche ich mir diese Tragödie vorzustellen. Vorzustellen im Sinne von ansatzweise begreifbar zu machen. Aber es ist schlichtweg unmöglich. Schon der Versuch sich eine 6-7 Meter hohe Welle vorzustellen ist mir kaum möglich.

Am 26.12.2014 zum 10. Jahrestag der Tsunami Katastrophe findet in Seenigama eine Gedenkfeier statt. Organisiert von der Foundation of Goodness die einen enormen Beitrag zum nachhaltigen Wiederaufbau geleistet hat. Ich bin sehr dankbar, dass ich diese Gedenkfeier zusammen mit den herzlichen Menschen aus Seenigama erleben darf.

Auf Focus gibt es ein kurzes Video in dem auch das Gebäude der Foundation of Goodness in Seenigama zu sehen ist.

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